This entry is part 5 of 7 in the series OOP 2014 Report

In dem gut besuchten Vortrag „Gehirnwäsche für Führungskräfte“ auf der OOP2014 hob Bernd Oesterreich zunächst darauf ab, dass „heutzutage“ viele Unternehmen eher im „komplex“-Bereich als im „kompliziert“-Bereich des Cynefin-Frameworks agieren, d.h. das „einfaches Ursache-Wirkung-Denken“ nicht mehr weiter hilft. (Das erste Mal habe ich über Cynefin aus der Präsentation „Management Brainfucks“ gelernt – ich kann nur empfehlen, die Folien – inkl. Anmerkungen – durchzublättern. Cynefin beginnt ca. ab Folie 50).

Dann zeigte er die sog. „Taylorwanne“. (ruhig mal nach „Taylorwanne“ googlen, da kommt gar nicht so viel). Die Message auch hier ist, dass die Komplexität im Geschäftsleben im Vergleich zum 20. Jahrhundert zunimmt. Etwas ausführlicher steht es im oose-Blog.

Die „alte“ Führungskraft sei gekennzeichnet als „rationale Entscheidungsinstanz“ und dem Motto „Wissen ist Macht“. Aber „Können“ sei das neue  „Wissen“ und die heutige Mitarbeiter sind viel selbständiger als früher.

Zielvereinbarung (uagh!) sieht Oesterreich als Versuch, das Verhalten der Mitarbeiter zu beeinflußen. „Noch mehr Management“ sei das Problem, nicht die Lösung.

Gefragt sei Management von Stabilität und Management von Instabilität.

Einige Beispiele für neue Managementformen von Bernd Oesterreich, nach der Idee, gemeinsam am und im System zu arbeiten:

  • Führungskraft vs. Führungsarbeit: sie ist Bestandteil der Arbeit eines jeden und wird kontextspezifisch ausgeführt
  • Abteilung vs. Kreis: Führungskreis und Arbeitskreise. Mitarbeiter arbeiten in allen Kreisen mit, in denen es sinnvoll ist. Die Kreise koordinieren die Arbeit untereinander.
  • Pfirsichmodell nach Wohland: Peripherie (alle, die mit den Kunden zu tun haben) und Kern (Mitglieder arbeiten der Peripherie zu)

Schließlich erwähnt er noch den „T-Shaped Employer„, also die neue Sorte Mitarbeiter, die sowohl Wissen in der Breite als auch Wissen in der Tiefe (Spezialwissen) hat.

Da ich selbst bisher immer in Matrix-Organisationen gearbeitet habe, kenne ich die „strenge Führung von oben“ nicht persönlich. Unsere Teammitglieder sind kompetent, daher sehe ich bereits „selbständige Mitarbeiter“, die nicht vieler Anleitung bedürfen. Ob die obigen Vorschläge praxistauglich sind, kann ich jedoch beurteilen. Auf jeden Fall hat der Vortrag zum Denken angeregt.

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