In „Mensch 4.0 – Frei bleiben in einer digitalen Welt“ schreibt Alexandra Borchardt darüber, wie der Mensch 4.0 sein könnte und versucht, ein Bild des künftigen Alltags zu entwerfen. Sie trägt dazu Erkenntnisse aus verschiedenen Wissenschaftsgebieten zusammen.

Los geht es mit dem Verständnis von Digitalisierung: was macht den Menschen 4.0 aus? Die Autorin charakterisiert: „Die eigenen Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt, man will Mitsprache, alles soll sofort passieren und sich lohnen.“ Sie erklärt Technologien der digitalen Welt und was sie mit unserer Psyche anstellen. Es geht um Privatsphäre, die Wirtschaft, Demokratie und last but not least Beziehungen. Durch alle Kapitel zieht sich das Thema „Freiheit des Menschen“.

Viele Punkte waren mir bereits bekannt und daher keine Überraschung. Auch konnte ich keine größeren Unterschiede zu meiner eigenen Auffassung feststellen. Das Kapitel „Demokratie“ und der rote Faden „Freiheit“ enthält für mich die meisten neuen Einsichten.

Im Abschlußkapitel „Kleine Philosophie der Freiheit in der digitalen Welt – das gute Leben“ gibt sie einige „Empfehlungen“ für jene Freiheit in einer digitalen Welt. Eine sei hier herausgegriffen: „Das Effizienz-Diktat brechen“: „Wenn die Menschheit sich dem Diktat der Effizienz unterwirft, schafft sie sich selbst ab.“ – denn Effizienz könnten Roboter einfach besser als Menschen. Viele Grüße an die Selbstoptimierungsbewegung! Menschlich bleiben, keine Maschine werden.

Die Autorin schreibt, gemessen an der Komplexität des Themas, recht flüssig. Es regt zum Nachdenken an. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.

Tim Urban von „wait but why“ hat sich mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI) beschäftigt und im Ergebnis zwei lange, lesenswerte Artikel veröffentlicht.

Schwache, starke und Super-KI

KI läßt sich einteilen in

  1. „schmale“ KI, auch „schwache“ KI genannt, die auf einen kleinen („schmalen“) Bereich begrenzt ist, z.B. Schach-Programme, Fahr-Assistenz-Systeme im Auto, Google Translate etc.
  2. „starke“ KI, ein künstliches System, dass in allen bzw. den meisten Bereichen so intelligent ist wie ein Mensch,
  3. Super-KI, ein System, dass den Menschen in allen Bereichen übertrifft.

Eine starke KI gibt es noch nicht, dafür gibt es mehrere Gründe. Die immer schneller werdende Entwicklung lässt hier jedoch Fortschritte innerhalb der nächsten Jahrzehnte erwarten. Von dort ist es auch nicht mehr weit zur Super-KI. Dieser Punkt wird auch als „technische Singularität“ bezeichnet.

Wann?

Gemäß einer Befragung von KI-Experten erwarten die meisten von ihnen die Erreichung von starker KI zwischen 2040 und 2075. Wow!

Und dann?

Wie sich das Erreichen von Super-KI auf uns Menschen auswirkt, bleibt umstritten. Optimistische Forscher glauben gar, dass die Super-KI für uns die Unsterblichkeit entwickelt. Pessimistische Forscher halten auch das Aussterben der menschlichen Rasse für möglich.

Wahrlich spannende Aussichten! Dafür lohnt es sich, diese beiden ausführlichen Artikel zu lesen.