Im New Yorker berichtet Maria Konnikova darüber, dass Übung nicht den Meister macht.

Anders Ericsson und Neil Charness hatten Anfang der 90er ein Forschungsbericht veröffentlicht, in dem sie argumentierten, dass Training und sog. „deliberate practice“ den Leistungsunterschied von Athleten erklären können. Dies wird heute oft so zusammengefasst: es braucht ca. 10.000 Stunden zielgerichtetes Training, um auf einem bestimmten Gebiet Experte zu werden.

Verschiedene Studien und Meta-Analysen ergeben, dass Training maximal zu einem Viertel zum Erfolg beiträgt. Wieviel genau, hängt auch vom Gebiet ab. Viel wichtiger sind Talent (also ererbte Fähigkeiten) und die stimulierende Umgebung.

Für mein geschäftliches E-Mail-Konto verwende ich seit Jahren folgende Filter-Regel:

Mails, in denen ich im „Cc“ stehe, werden direkt in einen Ordner „nachrichtlich“ verschoben

Wenn ich nur im Cc angeschrieben bin, dient mir die Mail lediglich zur Information. Bin ich direkt angeschrieben, handelt es sich meist um Anfragen oder Handlungsaufforderungen. Diese sind wichtiger und verbleiben im Posteingang. Mit dieser Regel bleibt der Posteingang spürbar übersichtlicher.

In Microsoft Outlook (2012) kann man die Regel wie folgt einstellen:

  1. „Regel erstellen“
  2. „Erweiterte Optionen“
  3. „1. Schritt“, auswählen: „die meinen Namen im „An“ Feld nicht enthält“
  4. „2. Schritt“, auswählen: „diese in den Ordner … verschieben“ und geeigneten Ordner“
  5. „Fertigstellen“.

Der Tipp geht zurück auf einen sehenswerten Vortrag von Scott Hanselmann „Information overload and Managing the flow“ (wiederentdeckt durch das Toolblog).

Analog habe ich weitere Regeln für Mails von Softwaresystemen, die ebenfalls nur zur Information sind und daher automatisch aus dem Posteingang in einen Ordner verschoben werden.

Zusätzlicher Tipp: wessen Arbeitsablauf nicht gerade von eingehenden E-Mails bestimmt wird (z.B. Support-Mitarbeiter), sollte das Benachrichtigungsymbol für neue E-Mails abschalten. Denn meistens unterbricht man beim Erscheinen des Symbols aus Neugierde die Arbeit um nachzusehen, was es für eine E-Mail ist.

J.D. Meier stellt 10 Werkzeuge aus seinem Produktivitätsframework „Agile Results“ vor:

Ich versuche gerade, mir Punkt 2 zur Gewohnheit zu machen: „Monday Vision, daily wins, Friday reflections“, d.h.

  1. Am Montag drei Dinge zu identifizieren, auf die man am Ende der Woche stolz wäre
  2. Am Beginn eines jeden Tages drei Dinge aufschreiben, die man an diesem Tag umsetzen möchte
  3. freitags über die abgelaufene Wochen reflektieren und sich fragen „Was ist gut gelaufen? Was könnte besser werden?“

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https://www.youtube.com/watch?v=vVsXO9brK7M

Hier mal eine Zusammenfassung auf Deutsch.

Adam Leipzig, US-amerikanischer Film- und Theaterproduzent, hat auf seinem 25-Jahre-Yale-Absolvententreffen beobachtet, dass 80% seiner Ex-Kommolitonen nicht glücklich sind: „I don’t know what my life is all about – ich weiß nicht, welchen Sinn das Leben hat, worum ist es in meinem Leben geht“, sagten sie. Dabei seien es kluge, fähige Leute, die in machtvollen Jobs arbeiten.

Die restlichen, glücklichen Leute auf dem Treffen hatten alle etwas gemeinsam – die Antworten auf folgende Fragen, die Mr. Leipzig dann dem Publik stellt:

  1. Wer bin ich? (einfach: Namen nennen)
  2. Was mache ich am liebsten und kann es auch besonders gut? Das muss ja nicht unbedingt das sein, was ich in meinem Tagesjob mache.
  3. Für wen mache ich das?
  4. Was wollen oder brauchen diese Leute?
  5. Wie verändern sie sich durch mein Tun, was haben sie von meinem Tun?

Warum sind diese Fragen so mächtig? Weil nur die ersten zwei davon mit uns selbst zu tun haben. Die anderen drei Fragen mit anderen Menschen. Wenn wir andere Menschen glücklich machen, dann kümmert sich jemand auch um uns.

Als Beispiel gibt er im Video an „Ich schreibe Kinderbücher, damit sie schöne Träume habe“.

Kommentar

Ein interessanter Talk. Als soziale Wesen macht es uns glücklich, andere Menschen glücklich zu machen. Glück vermehrt sich, wenn man es teilt, heißt es.

Wie nahe muss man diesen Menschen sein, an die man bei Frage drei denkt? Die Ärztin, die Krankenschwester haben direkten Kontakt zu ihrem Patienten; der Kinderbuchautor zu seinen Leser weniger, der Handy-App-Entwickler ebenso wenig.

Klappt „das“ auch für introvertierte Menschen? Was hätte Albert Einstein zu Frage 3 bis 5 gesagt? Was ist mit Sportlern? Für wen gewinnen sie Medaillen? Oder kann das Gewinnen von Medaillen nicht der Sinn des Lebens sein?

Eine „nach innen gerichtete“ Beschäftigung kann sicherlich eine Zeit lang erfüllend sein, aber danach? Ich kann jahrelang seltene Münzen sammeln, aber wenn ich den Prozess oder das Ergebnis mit niemanden teile, welchen Sinn hat es dann?

Vielleicht gibt es auch nicht nur einen „Sinn des Lebens“, sondern mehrere. Vielleicht gibt es auch jeweils einen „Sinn des Lebensabschnittes“.

„Children are accustomed to a continual stream of criticisms and praise, but adults can go weeks without a compliment while enduring criticism both at work and at home. Adults are starved for a kind word. When you understand the power of honest praise (as opposed to bullshitting, flattery, and sucking up), you realize that withholding it borders on immoral. If you see something that impresses you, a decent respect to humanity insists you voice your praise.“ – Scott Adams

So true.

via „How to Fail at Almost Everything and Still Win Big“ von Shane Parrish

„Learning how to think really means learning how to exercise some control over how and what you think. It means being conscious and aware enough to choose what you pay attention to and to choose how you construct meaning from experience. Because if you cannot exercise this kind of choice in adult life, you will be totally hosed.“

— David Foster Wallace, Autor

Die gesamte Rede, aus der dieses Zitat stammt, ist sehr lesenswert.

Berlin

Anfang Oktober wurden neue Bahnsteige an den Bahnhöfen Ostkreuz und Warschauer Straße eröffnet (Berlin).

Leben

„Joshua Fields Millburn & Ryan Nicodemus write about living a meaningful life with less stuff for 2 million readers.“ Start here.

Software-Entwicklung

Alistair Cockburn über „Elefanten-Capaccio„. Der Elefant ist ein Use Case, der in möglichst kleine Teile geschnitten wird, die dann nacheinander implementiert werden. Die Teile müssen einen Wert liefern. „learn to write micro- user stories from the use cases so your agile developers can work in micro-increments.“ Find ich eine gute Idee.

Johanna Rothmann meint „Large Program? Relase more often“ (und meint interne Releases, nicht notwendigerweise Deployments in der Produktivumgebung) Wenn man die Iterationen kürzer macht, dann muss man die user stories kleiner machen (siehe Elefanten-Capaccio). Das Team muss sich mehr „konzentrieren“.

Ralf Westphal greift das „Single Responsibility“-Prinzip (aus den SOLID-Prinzipien) auf, nach dem eine Klasse nur „one reason to change“ haben soll, also nur eine Verantwortlichkeit. Aber wie „Responsibilities zählen„? Das ist ganz interessant. Es erinnert mich an etwas aus Siederslebens Buch „Moderne Software-Architekturen“. Da muss ich mal nachschlagen.

From the same-titled post @ Sources of Insight

Right here, right now, during my workout, I should be thinking about the feel of the muscles in my chest, squeezing tightly.

I couldn’t help but think how much more we get out of things, when we know what we should be thinking about, whether it’s an exercise routine, a task at work, or a significant performance.

Otherwise, we miss the moments that matter.

And we miss the moments that make us.

So true. #mindfullness