So ist das mit den deutschen Namen! - MyHeritage Blog (blog.myheritage.de)
Seitdem es Kirchenbuchaufzeichnungen gibt (in der Regel beginnend in den 1500er Jahren) und bis zum Ende der ersten [Auswanderungs-]Welle, wurden die meisten deutschen Kinder mit zwei Vornamen getauft. Jungs trugen als ersten Namen fast immer den Namen Johann oder Hans, während Mädchen in der Regel Anna oder Maria hießen. Diese gemeinsamen Vornamen wurden oft in den Taufaufzeichnungen aufgefasst und die Person verwendete meistens ihren mittleren Namen – den Rufnamen.

Für das katholischen Böhmen kann ich bestätigen, dass Vornamen so vergeben worden sind: oft hießen die Jungen „Johann X“, die Mädchen „Anna Y“ oder „Maria Z“ und wurden sicherlich mit dem zweiten Namen gerufen.

Die Protestanten in Halle a.d. Saale waren da kreativer, aber auch da war der letzte Name der Rufname (ist sogar bei meiner Mutter so). Highlight für mich sind Vornamen wie „Paul Curt Willi“ oder „Auguste Therese Christiane Hedwig“ aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Die Prostanten in Westpreußen waren da genügsamer und nutzten nur einen oder zwei Vornamen.

Insgesamt ein teilweise interessanter Artikel, der anregt, über die Vergabe von Vornamen bei den eigenen Vorfahren nachzudenken.