Es sollte eigentlich inzwischen jedem klar sein: Nachwachsende Rohstoffe skalieren schlecht. Insbesondere bei den Bio-Energieträgern. Biosprit aus Mais soll ja (angeblich) umweltfreundlich sein, aber wenn viel Biosprit nachgefragt wird, dann wird auch viel Mais nachgefragt und dann müssen sich die Bauern plötzlich überlegen, ob sie Nahrungsmittel oder Energieträger anbauen. Und überwiegt die Nachfrage, steigt der Preis. Und Mais ist Grundnahrungsmittel von Millionen Menschen…

Das gilt auch für Holz. Das Verfeuern von Holzpellets (gepresstes Holz) und anderen Holzformen ist auch gerade in Mode, in privaten Haushalten wie in kleinen Kraftwerken. Auch gut für die Umwelt, denn dort wird nur das CO2 in die Luft geblasen, was der Baum vorher gebunden hat. Daher wird es auch vom Staat gefördert. Aber wenn jetzt immer mehr Leute auf Holz „umsteigen“, woher soll das ganze Holz denn kommen? Es wächst zwar nach, aber doch recht langsam. Inzwischen werden mit großen Maschinen auch die Wurzeln rausgerissen – für die Pellets genügen diese alle mal. Die schweren Maschinen verdichten den Waldboden und die fehlenden Wurzeln können nicht mehr nährstoffbringend von Mikroorganismen zersetzt werden. Siehe SPON-Artikel. Die Papierindustrie beklagt sich übrigens über die hohen Holzpreise…
Das gleiche gilt auch für Fisch – die Überfischung der Meere dürfte inzwischen allgemein bekannt sein. Wer also angesichts der Massentierhaltung und etwa der Klimagefährdung durch den Methan-Ausstoß von Rinder-Herden lieber mehr Fisch isst, kommt eigentlich auch vom Regen in die Traufe.

Wenn wie bei Biosprit oder Holzpellets Neuigkeiten als umweltschonend angepriesen werden, frage ich mich oft, warum – zumindest zum Beginn des „Hypes“ – nicht auch darüber nachgedacht wird, wie die Nutzung des Rohstoffs skaliert, wenn aus der Nischen-Nutzung eine Massennutzung wird.