Ich betreibe jetzt einen V-Server (eigentlich als Server für Minecraft für meinen Sohn). Ich habe da mal testweise friendica installiert – das ist recht Hosting-freundlich, weil für den LAMP Stack (Linux, Apache, Mysql, PHP) entwickelt.

Die Installation war relativ einfach. Den LAMP-Stack hatte ich mir gleich mit dem Server bereitstellen lassen. Ich habe den letzten Release-Candidate von github heruntergeladen, ausgepackt und ins Zielverzeichnis kopiert. Kleine Stolperfalle: beim Kopieren wurde die „.htconfig.php“ nicht mit kopiert. Neue Subdomain im Apache konfiguiert (ohne SSL, da testweise) und via myphpadmin einen friendica-User angelegt. Zu guter Letzt noch „util/composer.phar install“ – das ist relativ neu. Nun kann man mit dem webbasierten Installer weitermachen.

Dann richtet frau noch ein cron-job ein, der alle 10 Minuten (oder so) die Neuigkeiten aus dem Netz lädt.

So nach und nach verbindet sich die Friendica-Instanz dann mit anderen Servern des Fediverse, hier die Statistik:

Föderation Statistik meines Friendica-Testservers

Die Mastodon-Instanzen dominieren!

Dabei ging bei mir die Server-Last anfangs ganz schön nach oben (z.B. Load von 7 bei 4 Cores), mysqld war der Auslöser. Entgegen meiner Befürchtung war dies aber kein Dauerzustand.

Auf wired entdeckt Brian Berrett die RSS Feeds als Alternative zu Newsfeeds in Sozialen Netzwerken wieder. Der Vorteil aus Sicht von RSS gegenüber sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook ist die einfache Chronologie, in der die Einträge angezeigt werden. Kein Algorithmus versucht zu erraten, was dem Nutzer wichtig ist und was nicht, alle Einträge werden gezeigt, keine weggelassen.

Außerdem gibt es keine Abblenkung oder Manipulation, die dazu dient, mehr Zeit als nötig auf der Plattform (RSS Reader in diesem Fall) zu verbringen.

Da ich RSS selbst regelmäßig nutze (via TinyTinyRSS), war dies für mich nichts neues. Interessant finde ich den Hinweis auf feedBase. Dort kann man seine RSS-Liste als OPML-Datei hochladen. So entsteht eine Netz von RSS-Feeds und Nutzern mit der Möglichkeit, neue RSS-Feeds zu entdecken.

RSS Icon

Ben Evans beschreibt das „Newsfeed-Problem“ wie folgt:

  1. Jede „social app“ wächst soweit, dass es einen „Newsfeed“
  2. Jeder „newsfeed“ wächst soweit, dass es einen algorithmischen Newsfeed braucht
  3. Jeder algorithmischen Newsfeed wächst soweit, bis man es als User satt hat, wichtige Dinge nicht und dafür unwichtige Dinge doch gesehen zu habe, daher gehst Du zu einer anderen app
  4. gehe zu 1.

Man hat soviele „Twitter-Freunde“ oder „Facebook-Freunde“ und es ist so leicht etwas zu teilen, dass die „Newsfeeds“ so stark wachsen und unübersichtlich werden, dass eine Gewichtung unausweichlich scheint. Was aber unweigerlich dazu führen wird, das etwas für den Nutzer wichtiges vom System als unwichtig betrachtet wird und nicht dargestellt wird.

Ein interessanter Aspekt in Evans Artikel ist das Teilen in eine Chatgruppe, z.B. eine whatsapp-Gruppe. Dies sei privater, erzeuge weniger sozialen Druck (im Sinne von „sich ausschließlich positiv darzustellen“) und mache Spaß. Dies sieht er als Trend an. Auf den Newsfeed in einer Chat-Gruppe hat aber kein Unternehmen Einfluss, niemand kann sich „einkaufen“, die zugrunde liegende Plattform kann ihn nicht manipulieren.

Außerdem findet Evans das Story-Format interessant, wo die Beiträge eines Users zusammengefasst werden. Dadurch müssten weniger Beiträge anzeigt werden, was wiederum Filterung unnötiger mache.

Erfreut habe ich festgestellt, dass ich bei meinem Webhoster nun kostenfreie Let’s Encrypt SSL-Zertifikate auf Knopfdruck installieren kann.

Dialog zum installieren eines Lets Encrypt Zertifikates

Es gab von Anfang an die Möglichkeit, SSL-Zertifikate zu installieren und ich habe schon seit mindestens einem Jahr Let’s Encrypt-Zertifikate genutzt. Allerdings war die Installation recht umständlich. Und LE-Zertifikate müssen alle 90 Tage erneuert werden.

Zum Erlangen der Zertifikate hatte ich den offiziellen Client certbot auf einer Alpine Linux VM (Virtual Box) benutzt, da dies nur ein Shared-Server Angebot ist. Außerdem konnte ich daher nur den manuellen Modus benutzen. Um zu beweisen, dass mir die Domain tatsächlich gehört, musste ich eine Datei mit einem angegeben Namen und angegebenen Inhalt auf meinem Server ablegen (sog. „Challenge“). Da die VM keine Gast-Integration hat, nutzte ich screen und scp, um die Daten vom Bildschirm in eine Datei zu kopieren und diese dann auf den Server zu laden. Das ausgestellte Zertifikat habe ich über den Server auf meinen Rechner übertragen und schließlich in die Admin-Konsole eingestellt.

Dieser ganze Prozess bleibt mir jetzt erfreulicherweise erspart. Danke greatnet! Und dies, nachdem ich gerade in der c’t gelesen hatte, dass in Deutschland let’s encrypt wenig verbreitet ist, weil die Webhoster lieber ihre eigenen Zertifikate verkaufen wollen.

tl;dr

Mein Hoster Greatnet erlaubt nun das Installieren von let’s-encrypt Zertifikaten auf „Knopfdruck“. Damit entfällt bei mir ein aufwändiger Prozess, ein LE-Zertifikat zu installieren.

Ich habe auf meinem Smartphone die App „Podcast Addict“, höre aber selten Podcasts.

Die c’t-Redaktion hat ihre Favoriten aufgeschrieben – das nehme ich mal als Anregung mit. Beim Pendeln habe ich ja etwas Zeit zum Podcast-Hören.

Teilweise sind die Folgen recht lang. Ich habe hier noch was Kurzes entdeckt: 100 Sekunden Wissen vom SRF.

Bookmarks, favs, likes - backfilling years of gaps (petermolnar.net)
What do you do when you have years of hoarded internet on your computer and you want to put them into one place, to make it searchable? You put them on your website, while retroactively like, favorite, and bookmark them at their source.

Peter Molnar meint, als Indieweb-Teilnehmer sollte man nicht nur heutigen Content auf der eigenen Webseite veröffentlichen, sondern auch alte Likes, Kommentare und Bookmarks, insbesondere wenn sie in „Silos“ wie z.B. sozialen Netzwerken liegen.

Er persönlich speichert auch den Content, um ihn „in den Such-Korpus“ aufzunehmen. Reposten geht aber aus rechtlichen Gründen nicht.

Edge.org (edge.org)
To arrive at the edge of the world's knowledge, seek out the most complex and sophisticated minds, put them in a room together, and have them ask each other the questions they are asking themselves.